Gibt es gut und böse?
Haben wir Menschen unsere Menschlichkeit und den Bezug zu unserem Ursprung verloren? Sind wir somit in einer hoffnungslosen, gar „verwerflichen“ Zeit angelangt? Da Weiterentwicklung etwas an sich Natürliches ist, können die neuen Wege, die wir als Kollektiv beschreiten, zwar von jedem Menschen einzelnen bewertet werden, jedoch bleibt diese Bewertung und Einschätzung stets subjektiv und oftmals emotional aufgeladen. Der Lauf der Dinge kann als wundervoll und gleichzeitig grausam sowie als paradox wahrgenommen werden, jedoch entzieht er sich durch seine schlichte Natürlichkeit einer objektiven Bewertung. Wie beispielsweise das Element Wasser überwältigend und zerstörerisch wirken kann, stellt es doch auf der einen oder anderen Seite immer das pure Leben dar. Wir können Wasser somit nicht als „schlecht“ oder „gut“ bezeichnen, es ist einfach existent und es ist Leben. Welche Möglichkeit der Betrachtung bleibt uns da also? Wir können die menschliche und gesellschaftliche Entwicklung schlicht ansehen. Wir können die damaligen menschlichen Auseinandersetzungen und Gedanken erkunden und sie mit unseren aktuellen vergleichen. Wir können, selbst wenn unsere Lebensumstände sich in jedem Jahrhundert drastisch und immer schneller geändert haben, entdecken, welche Emotionen der Mensch damals in sich trug und weiterhin trägt. Welche Wunden, Wünsche und Sehnsüchte er hat und welche essentiellen Themen den Menschen beschäftigen, das bleibt ein hilfreicher Spiegel für uns, weshalb auch das vorliegende Werk eine besondere Relevanz hat.
Eine wiederkehrende Dringlichkeit
Wie mag es sein, dass die Frage nach dem Umgang mit unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, eine so schwierig zu fassende zu sein scheint? Wie kann es sein, dass der Mensch in seiner Entwicklung und all seinem prozesshaften Sein – was nur seine Zugehörigkeit zur ihn umgebenden und ihm inne liegenden Natur spiegelt – so viele Fragestellungen, so viele ethische und moralische Grundgedanken erkunden, klären und Schlüsse aus ihnen ziehen kann, jedoch diese Frage stets und in ähnlicher Weise sowie Dringlichkeit wiederkehrt?
Betrachten wir die vorliegende neu überarbeitete Version des Werkes „Menschenstolz und Tierqualen – Eine Verteidigung der seufzenden Kreatur vor dem Richterstuhle der Menschlichkeit“ könnten wir zunächst mit pessimistischem Blick darauf schauen und meinen, der Mensch habe sich auf diesem Gebiet nicht weiterentwickelt und es gäbe eine Stagnation. Man kann überrascht, gar erschüttert darüber sein, dass das vorliegende Buch seine erste Veröffentlichung im Jahre 1799 hatte, berührt es doch viele der heute ebenso aktuellen Aspekte des Themas der Tierrechte. Doch würde man es sich zugleich zu leicht machen, die Menschheit und ihre Entwicklung diesbezüglich derart einseitig zu betrachten. Das frühe Auftauchen des Sujets kann uns ebenso zeigen, wie tief das Bemühen des Menschen um einen guten, gerechten Umgang mit seiner Umwelt in ihm verankert ist und wie wichtig ihm dieser Umgang bleibt, unabhängig von unterschiedlichen gegenwärtigen Bedingungen und Lebensweisen. Mitgefühl, Empathie und Sensibilität – machen sie unter anderem unsere Lebendigkeit und somit Menschlichkeit aus?
Der Mensch und der Speziesismus
Damals aktuell – was viele überraschen mag – und heute scheinbar immer vordergründiger ist die Diskussion, inwieweit unterschiedliche Rechte für unterschiedliche Spezies gelten sollen, beziehungsweise worin diese Unterscheidung begründet sein kann. Tierschützer, Tierrechtler und diverse andere Gruppen und Individuen stellen sich Fragen wie diese: Welchen Schutz genießen Tiere, die wir züchten um sie zu essen im Gegensatz zu denen, die wir als domestizierte Begleiter ansehen? Welchen Tieren schreiben wir eine tiefe Gefühlsfähigkeit und Loyalität zu, während wir es bei anderen gar nicht wagen, sie in die Kategorie fühlender Wesen einzureihen? Wie rechtfertigen wir diese Unterscheidung und wie können wir die oftmals verdrängten und unter den Teppich gekehrten Umstände zugunsten unserer Mitlebewesen verändern? Nicht nur das Wesen der Tiere rückt seit einigen Jahren vermehrt in den Fokus der Medien, Dokumentationen und öffentlichen Diskussionen, auch Themen wie die Wesenheiten und Lebensarten anderer Lebensformen wie Pflanzen rückt ebenso in das Bewusstsein. Es entstehen Diskussionen, die sich um alle uns umgebenden Geschöpfe, nicht nur die uns persönlich nahestehenden Haustiere drehen. Ein Beispiel ist der Erfolg von Büchern wie „Das geheime Leben der Bäume“ und die Beschäftigung der Wissenschaft mit dem möglichen Denken und Fühlen der Pflanzen allgemein. So emotional, wie wir derzeit diese Themenbereiche angehen und ihre Neubetrachtung vorantreiben wollen, so leidenschaftlich ging auch der Autor des vorliegenden Buches damit um. Dabei bezog er das Wissen um seine Zeit ein und beleuchtete Aussagen und Schriften vieler namhafter Philosophen. Entstanden ist eine beachtliche Sammlung in Verbindung mit eigenen Anregungen und dringenden Aufrufen an die Menschheit.
Der moderne Individualismus als Chance
Strebt man ein Verständnis der Rechte der Tiere in der jetzigen Zeit an, kommt man nicht umhin, die Auswirkungen des technischen Fortschritts zu ergründen. Jedoch sind natürlich nicht nur dessen Auswirkungen, auch sein Ursprung wichtig zu verstehen. Wir könnten uns dennoch fragen – mag es sein, dass wir Angst vor einer echten Lebendigkeit entwickelt haben und uns daher die fehlende Sicherheit und Klarheit, die von allem Leben ausgeht, dazu bringt, das Maschinelle, Berechenbare zu suchen? Dies könnte man tatsächlich meinen, wenn man die Tendenz zur Robotisierung einbezieht. In etlichen Bereichen werden schon Roboter eingesetzt, sogar wenn es um Beziehungen geht. Speziell entwickelte Roboter werden laut Soziologen, Philosophen und Anthropologen in naher Zukunft viele Dinge und Verhaltensweisen nachahmen können, wegen derer Menschen Sympathie empfinden und Gefühle bis hin zu Verliebtheit entwickeln. Doch sind wir wirklich so oberflächlich, lassen wir uns von einem visuell nachgestellten Lächeln blenden, beeinflussen, erfüllen? Wenn eine Maschine für uns als Gegenüber fungieren kann, also etwas von uns Geäußertes und Gesagtes reflektieren und beantworten kann, genauso wie es ein lebendiges Wesen tut, wie definieren wir dann unsere eigene Natur? Wie sieht es folglich mit therapeutischen Robotern aus? Kann es sein, dass wir diese sogar, aus Scheu vor der Bewertung durch einen echten Menschen, vorziehen würden? Kontrollierbarkeit ist etwas, das die Menschheit anstrebt, dennoch kann man stark bezweifeln, dass all‘ unsere emotionalen Bedürfnisse und unser Sinn für Lebendigkeit durch Maschinen erfüllt und nachgestellt werden könnten. Dabei würde man einen essentiellen Aspekt unseres Seins außer Acht lassen, nämlich das Streben nach Verbundenheit. Dieses bleibt in uns und es zeigt sich umso mehr in unserer modernen Zeit in einem sehr ausgeprägten Vorhandensein. Viele Menschen äußern gerade in diesen Zeiten der Entfremdung auf verschiedensten Ebenen, was ihnen fehlt, was sie sich wirklich von ihren Mitmenschen wünschen, et cetera. Dabei scheint sich stets Folgendes zu wiederholen – trotz der Suche nach Perfektion ziehen wir, zumindest zum größeren Teil, echte Verbundenheit und Authentizität vor. Alles, was mit Individualität und einem eigenen „Lifestyle“ zu tun hat, prägt stark unsere derzeitigen Gesellschaften. Dazu gehört die Form von Beziehung, die das Individuum führen möchte ebenso wie sein Konsum- und Ernährungsverhalten. Da nunmehr zunehmend jeder Mensch für sich selbst und sein Handeln und seine Entscheidungen verantwortlich gemacht wird und dadurch die Entwicklung einer eigenen Haltung gefordert wird, gerät der bewusste Umgang des Einzelnen mit der Umwelt auf eine neue Weise in den Vordergrund.
Hieraus entwickelt sich eine interessante Tendenz, denn sobald nicht mehr primär Traditionen und die Meinung des Durchschnitts unser Verhalten prägen müssen, erfahren wir eine neue Freiheit, gleichzeitig eine neue Verantwortung und, wie manche Philosophen unserer Zeit beschreiben, geschieht dadurch im Moment eine Entfremdung von unserer vorherigen Entfremdung von der Natur. Wir sehnen uns also zurück nach einer Zugehörigkeit und Verbundenheit mit den Tieren und der Natur.
Das ist somit eine Folge des Fokus auf das Selbst, die aus tierrechtlicher Sicht als positiv gesehen und gewertet werden kann.
Wenn, wie angenommen werden kann, der Fokus zu Zeiten, in denen dieses Buch verfasst wurde, stark auf dem Kollektiv gelegen hat und es vergleichsweise schwierig gewesen sein muss, ein alternatives Handeln und Behandeln im Bezug auf Tiere zu diskutieren, so kann man womöglich Chancen für unsere Gegenwart erkennen. Dies sind Chancen auf eine Verbesserung der Zustände unserer Mitlebewesen, die der Mensch für sie konstruiert. Des weiteren sind es Chancen für die Menschen, sich ihrer Natur bewusster zu werden und durch einen gerechten Umgang mit allen Lebewesen auch die menschlichen Zustände im positiven Sinn zu verändern. Daraus würde sich schließen lassen, dass die wahre Stärke der Tierrechtsbewegung nun, durch den individuellen Einsatz und die persönliche Berührtheit der vielen Einzelnen, in den Vordergrund treten kann und wird. Nicht nur der eigene „Lifestyle“ ist wichtig geworden, dazu gehört ebenso der Begriff der „Selbstoptimierung“. Sie mag zahlreiche, teilweise sehr schwierige Aspekte mit sich bringen, doch ist es nicht auch hoffnungsvoll zu sehen, wie viele unserer Mitmenschen in der Selbstoptimierung auch und allem voran neue Möglichkeiten des gerechten Handelns entdecken? Das Ausleben der ethischen und moralischen Ideen als eine solche Möglichkeit zu sehen, kann etwas sehr Schönes mit sich bringen, für Tier- und Menschenrechte. Ein solcher Ausblick kann Mut machen und Hoffnung geben, dass unser gesellschaftlicher Prozess es ermöglichen wird, unsere Mitgeschöpfe und unsere Umwelt mit Respekt und Wohlwollen zu behandeln, wie es der Autor des folgenden Werkes schon forderte.
Eine paradoxe Beziehung
Und dennoch fragt man sich voll Unverständnis – wie schafft es die Menschheit wiederholt und stetig, ihre Empathie derart abzuspalten? Wie ist die Verleugnung des Wissens um die Intelligenz von Tieren, ebenso ihrer Ähnlichkeit mit uns, immer weniger möglich? Für uns alle, die wir unserer Intuition nicht gänzlich trauen können und stets die Wissenschaft als Spiegel brauchen, gibt es eine unendliche Anzahl an Beispielen und Beweisen für die Intelligenz von Tieren. Selbst Küken können zum Beispiel, wie in Experimenten deutlich wurde, schon ein bis zwei Tage nach ihrem Schlüpfen zählen. Dieses Wissen ist uns, gerade im aktuellen „Informationszeitalter“, offen zugänglich. Eine Negation dieser Intelligenz, ebenso der Empfindungsfähigkeit von Tieren, sollte heutzutage nach all‘ der Forschung und dem Wissensstand kaum noch möglich sein und dennoch schafft der Mensch es, dies zu verdrängen. An sich sind die Hintergründe dieses Verdrängungsmechanismus sehr einfach und ähnlich wie es die Psychologie uns aufzeigt. Auch hier spielt der Wunsch nach Programmier- und Kontrollierbarkeit eine wichtige Rolle, so wäre es am leichtesten für unsere Gesellschaft, bestimmte Spezies wie Maschinen, ja wie Roboter zu betrachten und behandeln zu können. Dies zeigt nicht primär die Bosheit der Menschheit auf, nur kann auf diese Weise keine Veränderung gefordert werden und die gewohnten, sehr bequemen Abläufe, die sich das Tier „Mensch“ erarbeitet hat, könnten bestehen bleiben. Ansonsten nagen Gewissensbisse und auch die Intuition, die wir doch in uns tragen, an uns und rufen auf, unser Handeln zu überdenken. Eine Verdrängung scheint nur möglich, indem wir andere Spezies radikal als nicht gleichgestellt und zudem lange als nicht fühlend einstufen konnten.
Gleichzeitig muss die andere Seite beleuchtet werden, nämlich wie stark unsere Verbindung und unsere Zuneigung zu den Tieren ist. Wie häufig stellen wir sie in Fotografien, Kunst und Film dar? Wie sehr schätzen wir sie als treue Begleiter und Beschützer? Manchmal überhöhen wir sie gar und stellen sie als mystische Wesen dar, welche Zugang zu einer anderen Art von Weisheit haben als wir es tun. Beispielsweise sagen wir, „Tiervideos regieren das Internet“. Menschen wollen sehen, wie Tiere reagieren, wenn ihre Herrchen und Frauchen nach längerer Abwesenheit zurückkehren. Sie sind berührt von der Tatsache, dass jene Tiere so intensiv zu fühlen scheinen wie wir. Wiederholt sind sie erstaunt darüber. Wie tief ist also der Glaube in uns verankert, dass Tiere so anders seien als wir, oder wir so anders, gar höher, wertvoller und tiefgründiger als sie? Oder ist es andersherum? Diese Beziehung ist so schwankend und lässt beide Extreme gleichzeitig bestehen, oftmals ohne dass wir das bestehende Paradoxon darin wahrnehmen, geschweige denn auflösen könnten.
Was bedeutet das wiederum für die Stellung des Menschen? Sind wir aus dieser Sicht nicht Teil der Natur, sondern von ihr separiert oder abgehoben? Wären wir daher reine Beobachter und schlicht Bewunderer oder Nutzer der Natur?
„Es ist lange fast bewusst ignoriert worden, dass Tiere fühlende Wesen mit einer eigenen Psyche sind. So konnten wir mit ihnen tun, was wir wollten.“
Boris Cyrulnik, Psychoanalytiker und Verhaltensforscher
Neben den schrecklichen Lebensumständen, die wir den so genannten „Nutztieren“ zumuten, gibt es Einzelpersonen und große Organisationen, die sich aufopferungsvoll und ohne daraus jemals Profit schlagen zu können, um ausgesetzte Haustiere und Streuner kümmern. Es wurde eine weitreichende Vernetzung von Organisationen verschiedener Länder aufgebaut, die über ihre Grenzen hinweg zusammenarbeiten, informieren und Tiere in Not retten. Viele Menschen nehmen Tiere aus diesen Hintergründen als Haus- und Pflegetiere auf. Viele Urlauber bieten sich umsonst als Flugpaten für Hunde oder Katzen an, um ihnen den Weg in ein sicheres Zuhause in einem anderen Land zu ermöglichen. Es gibt unzählige Beispiele für die abscheulichsten und dann wiederum für die liebevollsten Taten des Menschen im Bezug auf das Tier.
Tierrechte als Spiegel der Menschenrechte
Bei allen diesen paradoxen Gegensätzen, die man im Verhalten der Menschheit entdecken kann, muss wiederum auf dessen Natürlichkeit verwiesen werden. Das Leben ist paradox, es ist Yin und Yang, es sind miteinander ringende und tanzende Polaritäten. Und doch lohnt es sich, nach etwas „Besserem“ zu streben und dafür zu kämpfen. Wie die Geschichte zeigt und wie man dafür als Beispiel das Thema Menschenrechte heranziehen kann, kann ein solcher Kampf die Zustände zum Wohl vieler Beteiligten verändern. Unterdrückte konnten schon in der Vergangenheit aus einem ungerechten Status befreit werden und eine gerechte Gleichstellung erreichen. Tierrechte werden häufig verleugnet, da die Gegenspieler solcher Bewegungen das Wesen Tier leicht als unwichtig und niedriger gestellt porträtieren können. Somit sind Bemühungen, den Umgang überdenken zu lassen, zunächst vergebens. Das Verhältnis zu Tierrechten spiegelt jedoch immer dasjenige zu den Rechten aller Lebewesen, so auch des Menschen, wider. Wir begreifen die Vernetzung, wir sehen, wie alles zusammenhängt und wie wir Teil des ganzen Systems und, wie der Autor beschreibt, Teil der Schöpfung sind. Wir haben aus vielerlei Gründen weder das Recht, ein anderes Lebewesen wissentlich auszunutzen und zu missbrauchen, noch wollen wir das im Grunde. Selbst jene, die nicht viel Mitgefühl für Tiere aufbringen, sollten sich Gedanken um sie machen, denn das Leid der Tiere hängt zusammen mit dem Leid der Menschen.
Schließen wir also von Menschenrechten – denen wir alle oder größtenteils heutzutage zustimmen und für die viele Kämpfe ausgetragen wurden und werden – auf Tierrechte, so bedeutet das: Wir betrachten nicht die Unterschiede, sondern die Gleichheit. Die Frage ist nicht, inwiefern ein Mann und eine Frau oder ein Mensch aus Asien oder aus Amerika unterschiedlich sind, sondern an welchen Stellen sie gleich sind. Wo überschneiden sich Aspekte des Seins? Im Bezug auf Mensch und Tier wäre so eine Gleichheit beispielsweise im Wunsch nach körperlicher Unversehrtheit zu erkennen. Eine Empfindungs- und Leidensfähigkeit haben wir alle. Das Denken und Fühlen liegt uns allen inne. So gibt es weitaus mehr Überschneidungen, als manche von uns glauben.
Kritiker der Tierrechtsbewegung meinen, man wolle das Tier mit dem Menschen gleich stellen, doch sie übersehen dabei, dass es nicht um eine Gleichschaltung geht. Wiederum könnte dabei von den Menschenrechten übertragen werden, dass nicht jeder die gleichen Rechte in jedem Aspekt des Lebens bräuchte. So wie ein Mann schlicht kein Recht auf Unterstützung in seiner Schwangerschaft braucht, so braucht als banales Beispiel ein Tier ebenso kein Recht auf Berufsfreiheit. Einige der möglichen Rechte sind daher eindeutig nicht relevant. Doch es gibt die essentiellen Grundrechte, und die sollten das Leben jedes unserer Mitgeschöpfe schützen. Aus welchen Gründen das so sein sollte, das legt der Autor mit seinen Bezügen zu diversen Quellen überzeugend dar.
Heute so aktuell wie damals – eine Sehnsucht
Viele von uns Menschen stimmen heutzutage überein, dass Tierquälerei falsch ist und vermieden werden muss. Als Ausnahme sehen viele noch die eigene Versorgung mit Nahrung, jedoch auch diese, so wünschten wir, sollte mit Respekt gegenüber dem Lebewesen geschehen. Kaum ein Mensch wünscht sich, ein Tier seiner Familie zu entreißen und es in Qualen leben zu lassen. Menschen leiden gegenwärtig stark unter den Zuständen, die sie mit ansehen oder verdrängen.